Das Bobath-Konzept wurde 1943 von der Krankengymnastin Berta Bobath und ihrem Mann und Neurologen Dr. Carl Bobath zur Pflege-Therapie und Rehabilitation von Patienten mit Schlaganfällen und anderen Erkrankungen des zentralen Nervensystems entwickelt. Sie erkannten, dass sich Spastik abhängig von der Lagerung und Stellung des Körpers verändert.
Die Behandlung erfolgt auf einer konzept-spezifischen Befunderhebung und hat folgende Zielsetzung:
Hemmung und Bahnung werden in der Therapie durch hemmend wirkende
Ausgangsstellungen erarbeitet, die manuell an sogenannten Schlüsselpunkten
eingeleitet werden. Krankengymnastische Techniken werden zur Stimulation der
Bewegungsimpulse und zur Hemmung eingesetzt.
Der Unterschied zu anderen Therapiekonzepten besteht darin, dass keine
standardisierten Übungen ihre Anwendungen finden. Im Mittelpunkt steht der
Patient mit seinen individuellen und alltäglichen Aktivitäten und die
therapeutische Aufgabe besteht darin, die spezifischen Erfordernisse
gemeinsam mit dem Patienten und den betreuenden Bezugspersonen herauszufinden.
Daraus ergibt sich eine Anleitung zur richtigen Handhabung (Handling) an die
betreuenden Personen (Familienmitglieder, Begleitpersonen, Pflegepersonal)
und Anpassung des Umfeldes (Lagerungs-, Sitz-, Steh- und Fortbewegungshilfen)
an die jeweiligen Bedürfnisse des Patienten.
Insofern stellt sich Bobath als ein 24-Stunden-Konzept dar.