Osteopathie ist eine manuelle diagnostische und therapeutische Vorgehensweise, um mit Dysfunktionen der Gelenk- und Gewebemobilität im Allgemeinen, die im Zusammenhang mit dem Auftreten von Krankheiten steht, umzugehen.
Hinter dieser kurzen Definition verbirgt sich ein ausführlicher Gedankengang, denn die osteopathische Medizin ist eine Wissenschaft, eine Kunst und eine Philosophie innerhalb der Gesundheitspflege, mit einem spezifischen Konzept und besonderen Prinzipien für Diagnose und Therapie.
Das primäre Kennzeichen von Leben ist Bewegung. Der Körper funktioniert durch seine Fähigkeit, Bewegungen auszuführen. Hierbei handelt es sich nicht nur um die Gelenkbewegungen, sondern auch um feine rhythmische und unbewusste Bewegungen aller Körperstrukturen und Organe. Zum Beispiel die Rhythmik von Herz und Lungen, die Peristaltik des Darmes, die Bewegung des Blutes, des Lymphstromes und der Gehirnflüssigkeit. Jede Struktur kennt ihre eigene Bewegung und ihren eigenen Rhythmus.
"Stillstand ist Rückgang" sagt ein Sprichwort. Fließendes Wasser wird immer erneuert und bleibt gesund, stillstehendes Wasser wird trübe und so zu einer Brutstätte für Mikroorganismen. Der gleiche Vorgang vollzieht sich im Körper. Sogar ein kleiner Verlust an Beweglichkeit der Gewebestrukturen kann schon zu örtlichen oder allgemeinen, schlechten Funktionen, mit oder ohne Symptomatik führen. Der Körper hat zwar eine Menge an Kompensationsmöglichkeiten, sind diese jedoch verbraucht, entstehen Symptome. (Der Tropfen bringt das Fass zum Überlaufen!)